Zu der Abschlusssitzung war auch hoher Besuch eingeladen. So kamen neben dem Bürgermeister auch zwei Bundestagsabgeordnete sowie die Bundestagskandidatin Marja-Liisa Völlers zu Besuch. Katja Keul, vom Bündnis 90/Die Grünen, kannte die Jugendlichen bereits von einem Besuch bei ihr in Berlin. „Bei solchen jungen Leuten muss man sich um die Zukunft keine Sorgen machen“, bemerkte sie.
Neben den Mitgliedern des Arbeitsforums waren aber auch noch einige Kandidaten/innen für den entstehenden Jugendrat mit dabei und machten so die Gästeliste komplett.
© Jugendrat Nienburg
Sebastian Meyer vom Fachbereich Bildung, Soziales und Sport, der das Projekt Jugendrat gemeinsam mit Leonie Stöver betreut, leitete die Sitzung mit einer Rede über die vergangen zwei Jahre ein. So lobte er beispielsweise die Mitarbeit der Jugendlichen an der Satzung oder machte auf einen von den Mitgliedern selbst organsierten Workshop zum Thema „Flucht und Migration“ aufmerksam, der besonders gelungen war.
Im Anschluss bekamen alle Mitglieder unter großem Applaus eine Urkunde und ein kleines Geschenk für ihre ehrenamtliche Mitarbeit von Bürgermeister Onkes überreicht. Wehmütige Stimmung herrschte trotzdem nicht. Stattdessen freuen sich die Jugendlichen bereits auf die neuen Aufgaben, die mit dem Jugendrat kommen.
Auch die Internetseite des Jugendrates fand Platz in der Sitzung, denn diese wird auch bald in „Responsive Design“ verfügbar sein, sodass man sie problemlos unterwegs vom Smartphone aus aufrufen kann.
Danach begann eine kleine Diskussionsrunde zwischen den Berufspolitkern und den angehenden Nachfolgern. Maik Beermann von der CDU wunderte sich beispielsweise, warum sich die Jugendlichen gegen den Titel des „Jugendbürgermeisters“ entschieden hätten. Die Mitglieder stellten jedoch sofort Rede und Antwort. „Wir sind eine Gruppe und entscheiden gemeinsam, demokratisch und tragen auch zusammen die Last. Wir wollen nicht, dass ein Jugendbürgermeister unter der Verantwortung zerbricht.“, erklärte Niklas Schatte. Meyer ergänzte, dass der Begriff Jugendbügermeister auch gar nicht passe, schließlich sei der Vorsitzende des Stadtrates auch kein Bürgermeister. Aus diesem Grund habe man sich daher für die Begrifflichkeit „Vorsitzende/r“ entschieden. Frau Völlers hingegen interessierte, weshalb unter den bisherigen Kandidaten/innen erst zwei Mädchen seien. Eine richtige Antwort hatten die Jugendlichen auch nicht darauf. Sie sind sich aber sicher, dass noch mehr Kandidatinnen kommen werden. „Viele sind schon so genug eingespannt mit Freizeit und Schule, vielleicht liegt es daran.“, versuchte Amine Yassine, Mitglied des Arbeitsforums und Kandidatin, den Unterschied zu erklären. Die Jugendlichen nutzten auch die Gelegenheit und holten sich ein paar Tipps von den Profis. „Was sollen wir beachten, wenn der Jugendrat steht?“ war eine der zentralen Fragen. Völlers gab den Tipp sich gezielt Verbündete und Aufgaben zu suchen, hinter denen alle Mitglieder geschlossen stehen. Keul ergänzte, dass bei Fragen und Schwierigkeiten auch immer die Wahlkreisbüros für die Jugendlichen offen stünden.
Nach zwei Jahren der Anstrengung und des Spaßes, nach Rückschlägen und Erfolgen ging das Arbeitsforum Jugendpolitik schließlich zu Ende. Dank des Engagements aller Beteiligten steht nun die Grundlage für den Jugendrat und er kann im Mai endlich gewählt werden.
Zu Ende ist die Arbeit der Mitglieder trotzdem noch nicht. Sie werden sich auch weiterhin für die Jugend in Nienburg einsetzten. Ob es nun direkt im Rat sein wird oder auf andere Weise wird die Zukunft zeigen.